Kreativität bei der Gewinnung von Fachkräften gefordert
Die Unternehmen stehen im Kampf um die besten Mitarbeiterinnnen und Mitarbeiter in einem harten Wettbewerb zueinander und sind zunehmend gefordert, ein scharfes und möglichst einzigartiges Bild von sich als Arbeitgeber zu zeichnen, welches sich von anderen im Arbeitsmarkt positiv abhebt. Bislang setzen Firmen bei der Gewinnung neuen Fachpersonals allerdings noch viel zu häufig auf eher klassische Instrumente. Neben der Mund-zu-Mund-Propaganda oder Werbung in Online- und Printmedien setzen viele auf die sozialen Medien. Etwas mehr Kreativität darf es aber schon sein. Die Wichtigkeit, sich als attraktiver Arbeitgeber darzustellen, geht mit dem Auftrag einher, in den Aufbau und Pflege der eigenen Arbeitgebermarke zu investieren.
Neu ist die Strategie des Employer Brandings zwar nicht, dafür aber wirkungsvoll. Zum ersten Mal tauchte der Begriff im Jahr 1996 im Fachartikel „The Employer Brand“ von Tim Ambler und Simon Barrow im „Journal of Brand Management“ auf. „Für uns als mittelständischen Unternehmen bietet Employer Branding die Möglichkeit, aus dem Schatten der Großkonzerne hervorzutreten. Bei der Umsetzung ist von unserer Seite jedoch auch ein hohes Maß an Erfindungsreichtum notwendig, da wir für diesen Zweck im Vergleich nur deutlich geringere Ressourcen aufwenden können“, sagt Dr. Torsten Angermann.
Grau ist alle Theorie…
Das Erkennen der Bedeutung von Employer Branding ist das eine, die Entwicklung einer eigenen Strategie und deren Umsetzung stellt jedoch eine ungleich größere Herausforderung dar. Wie schaffen es Unternehmen, die Lücke zwischen Theorie und Praxis zu schließen? Zunächst sollte die Frage beantwortet werden, wofür das jeweilige Unternehmen als Arbeitgeber steht (Employer Value Proposition). Dies sollte nicht im stillen Kämmerlein geschehen, sondern unter Einbeziehung der gesamten Belegschaft. Oftmals erfährt diese jedoch als letztes von der Neuausrichtung der eigenen Marke, wodurch die Akzeptanz im eigenen Haus schon mal scheitern kann. Durch eine aktive Einbindung im Rahmen des Prozesses steigt hingegen die Identifikation und die Mitarbeiter treten nach außen bewusst als Botschafter der Marke auf.