Hamburg, 04.01.2024 – Hamburgs Büromieter zeigten sich im Jahr 2023 bei der Anmietung neuer Büroflächen zurückhaltend. Der erzielte Gesamtjahresumsatz von ca. 459.000 m² Bürofläche bedeutet gegenüber dem Vorjahr einen Rückgang von 21 %. Im Quartalsvergleich war das abgelaufene vierte Quartal mit einer Vermietungsleistung von ca. 133.000 m² am umsatzstärksten, dicht gefolgt vom zweiten Quartal mit ca. 129.000 m². Im ersten Jahresviertel wurden ca. 99.000 m² und im dritten Quartal ca. 98.000 m² Bürofläche vermietet. „Die Optimierung der angemieteten Büroflächen spielt für Unternehmen eine immer größere Rolle. Die Erstellung eines individuellen Anforderungsprofils und die Analyse des benötigten Flächenbedarfs ist im Zuge dessen immer herausfordernder geworden und ohne eine professionelle Immobilienberatung kaum zu bewältigen“, sagt Leon Müller, Senior Immobilienberater bei der Angermann Real Estate Advisory AG.
Angebotssituation von Neubauflächen wird zunehmend angespannter
Das Angebot an freien Büroflächen hat sich im Verlauf des vierten Quartals 2023 marginal verringert. Statt ca. 535.000 m² (Q3 2023) stehen zum Jahresabschluss nur noch ca. 530.000 m² für eine Anmietung zur Verfügung. Dies entspricht einer Leerstandsquote von 3,8 %. „Die Angebotssituation wird zunehmend angespannter, da fest eingeplante Neubauflächen nicht dem Markt zugeführt werden können und sich die ohnehin bereits gravierende Knappheit besonders im hochwertigen Flächensegment weiter verschärft“, so Leon Müller.
Spitzenmiete verharrt seit über einem Jahr auf dem Rekordniveau von 35,00 €/m²
Die Spitzenmiete hat das im dritten Quartal 2022 erstmals erreichte Rekordniveau von 35,00 €/m² auch zum Jahresende 2023 bestätigt. Die Durchschnittsmiete ging gegenüber dem Vorquartal leicht zurück und beträgt statt 21,10 €/m nunmehr 21,00 €/m². „Für eine zentrale Innenstadtlage und eine gute Gebäudequalität sind Hamburgs Büromieter weiterhin bereit, die aufgerufenen Preise zu bezahlen“, erklärt Leon Müller.
Umsatzrückgang in City, HafenCity und City Süd
Mit einem Flächenumsatz von ca. 110.400 m² belegte die City auch im Gesamtjahr 2023 die Spitzenposition im Standortranking. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet das Ergebnis allerdings einen Umsatzrückgang von 26 % in diesem Teilmarkt. Komplettiert werden die Top-3 der umsatzstärksten Bürostandorte von der HafenCity mit ca. 68.200 m² (- 26 %) und der City Süd mit ca. 44.300 m² (- 42 %). „Der Rückgang der Vermietungsleistung in den ungebrochen stark nachgefragten zentralen Innenstadtlagen kann als Indikator für das Fehlen dringend benötigter Neubauflächen gewertet werden“, erklärt Leon Müller.
Industriesektor ist Branchenprimus
Der Wirtschaftszweig Industrie zeigte sich im Gesamtjahr 2023 am anmietungsstärksten. Insgesamt beläuft sich die Vermietungsleistung in dem Bereich auf ca. 62.400 m². Die öffentliche Hand mit einem Flächenumsatz von ca. 55.400 m² und der Wirtschaftssektor IT- und Multimedia mit ca. 45.100 m² komplettieren die Top-3 der anmietungsstärksten Branchen.
Die meisten Mietverträge (201) wurden im Jahr 2023 im Flächensegment zwischen 250 und 700 m² abgeschlossen. Die in diesem Bereich erwirtschaftete Vermietungsleistung von ca. 89.800 m² bedeutet jedoch nur einen Umsatzanteil von etwas über 19 %. Der größte Anteil am Gesamtflächenumsatz entfällt mit 56 % (ca. 256.800 m²) auf das Segment über 1.500 m², in dem 62 Mietverträge abgeschlossen wurden.