Hamburg, 09.04.2019 – Hamburgs Büromarkt ist zum Jahresbeginn gut aus den Startlöchern gekommen. Rund 145.000 m² Bürofläche konnten im 1. Quartal 2019 neu vermietet werden. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum gab es ein deutliches Umsatzplus von 39 %. „Ein Gesamtjahresumsatz von mehr als 500.000 m² erscheint trotz des geringen Leerstands wahrscheinlich“, sagt Artur Kraft, Direktor bei der Angermann Real Estate Advisory AG in Hamburg.
Angebot an freien Büroflächen geht weiter zurück
Der Büroflächenleerstand ist weiter rückläufig. Zum Jahresende 2018 belief er sich auf ca. 493.000 m², von denen derzeit nur noch ca. 450.000 m² Bürofläche übrig sind. Bei einem Gesamtflächenbestand von ca. 13,7 Mio. m² entspricht dies einer Leerstandsquote von 3,3 %. „Die rechtzeitige Umsetzung der Anmietungspläne bleibt einer der wichtigsten Ratschläge, den man Hamburger Büromietern aktuell geben kann. Dabei gilt, je größer das Gesuch, desto mehr Vorlaufzeit sollte eingeplant werden. Bei einem Flächenbedarf von über 3.000 m² kann man sich derzeit auf mindestens 24 Monate einstellen“, so Kraft.
Büromieten steigen im Durchschnitt deutlich
Das immer knapper werdende Büroflächengebot beeinflusst zunehmend die Mietpreisgestaltung der Vermieter in der Hansestadt. Besonders deutlich wird dies bei der Durchschnittmiete, die gegenüber dem Vorquartal von 15,70 €/m² auf 16,50 €/m² anstieg. Die Spitzenmiete blieb hingegen stabil und beträgt 28,00 €/m². „Auch in den kommenden Monaten ist damit zu rechnen, dass sich die Büromieten weiter erhöhen. Büromieter sollten sich gut überlegen, ob sie um einen aufgerufenen Mietpreis feilschen möchten und wie viel Zeit sie sich für eine Entscheidung nehmen. Die Schlange der Interessenten, die sich um eine attraktive Bürofläche bewirbt, wird immer länger“, beschreibt Kraft die Situation.
HafenCity führt im Standort-Ranking
Mit einem Flächenumsatz von ca. 47.600 m², also einem Drittel des bisherigen Gesamtumsatzes, führt die HafenCity deutlich das Standortranking vor der zweitplatzierten City an, in der ca. 29.700 m² angemietet wurden. Möglich wurde das Ergebnis unter anderem durch die von Xing getätigte Anmietung im Unilever-Haus am Strandkai 1, die mit ca. 22.000 m² zugleich der bislang größte Abschluss ist. Der zweitgrößte Mietvertrag, der von Vattenfall für das EDGE ElbSide unterschrieben wurde, entfällt mit ca. 17.500 m² ebenfalls auf die HafenCity.
Anmietungen in Neubauprojekten nehmen zu
Im ersten Quartal 2019 wurden 16 Mietverträge mit insgesamt ca. 41.500 m² Bürofläche für Immobilien unterschrieben, die sich gerade im Bau/Revitalisierung oder noch in der Planung befinden. Im selben Zeitraum des Vorjahres kamen 11 Mietverträge mit insgesamt 13.500 m² in diesem Segment zustande. Mit einer Anzahl von 142 Verträgen wurden im bisherigen Jahresverlauf 2019 die meisten Anmietungen für Büroflächen in Bestandsgebäuden getätigt, was einer Vermietungsleistung von ca. 103.900 m² und somit 72 % des Gesamtumsatzes entspricht. Die meisten Mietverträge (68) wurden bislang im Flächensegment zwischen 250 und 700 m² abgeschlossen. Die in diesem Bereich erwirtschaftete Vermietungsleistung von ca. 30.700 m² bedeutet jedoch nur einen Umsatzanteil von 21 %. Der größte Anteil am Gesamtflächenumsatz entfällt mit 58 % (ca. 84.300 m²) auf das Segment über 1.500 m², in dem 18 Mietverträge abgeschlossen wurden. Aktivster Wirtschaftszweig war im ersten Quartal der IT- und Multimediasektor mit ca. 28.700 m².