Die Asset-Klasse Life Science ist in den vergangenen Jahren als wachsende Nische verstärkt in den Fokus von Investoren, Projektentwicklern und Nutzern gerückt. Größter Treiber ist der demographische Wandel und die damit einhergehende wachsende Nachfrage nach medizinischen Produkten und Leistungen. Entsprechend steigt der Bedarf in der Life-Science-Branche nach Flächen für Forschung und Entwicklung, Produktion sowie Verwaltung. Die Anforderungen an Immobilien, die dem Nutzer sowohl Büro- als auch Laborflächen bieten, sind sehr speziell. So werden beispielsweise größere Kabelschächte benötigt, es müssen konstante Raumtemperaturen gewährleistet sein und es sind bestimmte Sicherheitsstandards zu erfüllen. Das aktuell von der Angermann Investment Advisory AG vermarktete Multifunktionsgebäude im Großmoorbogen 25 in Hamburg-Harburg erfüllt dieses Anforderungsprofil. IN.PUNCTO sprach mit Dr. André von Froreich darüber, was es bei der Standortwahl sowie der Entwicklung und dem Betrieb einer Life-Science-Immobilie zu berücksichtigen gilt.
Was waren Ihre Beweggründe, das Labor- und Bürogebäude in Hamburg-Harburg zu errichten?
In das von Dr. Dr. Erich Döllefeld im Jahr 1975 gegründete Labor trat ich im Jahr 1977 als Partner ein. Es ist danach kontinuierlich gewachsen, sodass wir über die Jahre insgesamt fünfmal umziehen mussten, bis wir letztlich keine geeigneten Räumlichkeiten mehr fanden, die unserem Platz- und Qualitätsanspruch gerecht wurden. Einen weiteren Anstoß, ein eigenes Gebäude zu errichten, ergab sich durch die heißen Sommer Ende der 1980er und zum Beginn der 1990er Jahre. Aufgrund unzureichend vorhandener Kühlungsmöglichkeiten in unseren Mietflächen, konnten wir unsere Gerätschaften teilweise nicht mehr ordnungsgemäß betreiben, da die benötigte Temperaturkonstanz nicht mehr zu gewährleisten war.
Was war Ihnen bei der Konzeption Ihrer im Jahr 1997 fertiggestellten Multifunktionsimmobilie wichtig?
Bei der Planung des Gebäudes habe ich mir geschworen, dass wir uns zukünftig auf die Kühlung und andere technische Parameter hundertprozentig verlassen können, um unsere hohen Qualitätsansprüche dauerhaft und verlässlich erfüllen zu können. Wichtig waren uns zudem Räume, in denen wir uns als Unternehmen vollumfänglich ausdehnen können und in denen alles, was labortechnisch möglich ist, abgedeckt werden kann. Ein besonderes Augenmerk haben wir deshalb auf die Flexibilität gelegt.
Was bedeutet das im Detail?
Das bedeutet unter anderem, dass wir große, säulenfreie Flächen geschaffen haben, die man als Nutzer beliebig unterteilen kann. Weitere Aspekte waren, dass die Bodenlast mit 500 kg pro Quadratmeter auch relativ schwere Gerätschaften und Maschinen tragen kann und eine durchgehende Versorgungsmöglichkeit der Flächen möglich ist. Hierfür befinden sich im Gebäude insgesamt sechs Schächte, in denen wir alle Leitungen für alle erforderlichen Medien verlegen können und so eine optimale Belüftung sowie die Versorgung mit Gasen, Druckluft, demineralisiertem Wasser u. a. ermöglichen. Außerdem kann ein Schacht auch durch einen installierten Aufzug genutzt werden.
Für welche Unternehmen ist Ihre Immobilie geeignet?
Primär gebaut worden ist die Immobilie mit dem Ziel, einem medizinischen Labor die perfekten Rahmenbedingungen zu geben. Gleichwohl kann sie auch problemlos von Betreibern von Chemielaboren oder Physik- und Techniklaboren genutzt werden. Die insgesamt 12 Gebäudeeinheiten sind so konzipiert, dass Werkstätten ebenso untergebracht werden können wie Analysegeräte.
Welche Vorteile bietet der von Ihnen gewählte Standort allgemein?
Ich war sehr froh, dass sich das Grundstück, dass wir von der Hansestadt gekauft hatten, über eine sehr gute Infrastruktur und eine hervorragende Anbindung an den ÖPNV auszeichnete. Dies und der Umstand, dass das Umland sehr gute Wohnmöglichkeiten bietet, war insbesondere für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sehr wichtig. Auch dass wir über 200 Stellplätze bauen konnten, war ein wichtiges Detail.
Inwieweit haben Sie über die Jahre dafür gesorgt, dass das Gebäude modern bleibt?
Zum einen war mir bei der Konzeptionierung wichtig, dass wir über eine intelligente und effiziente Gebäudeautomation verfügen und eine problemlose Anpassbarkeit an neue Aufgabenbereichen sowie Anforderungen möglich ist. So konnten wir beispielsweise die immer engmaschiger gewordenen Auflagen beim Feuerschutz aufgrund der Flexibilität des Gebäudes einfach und unkompliziert erfüllen. Zum anderen haben wir in der Vergangenheit viel in eine gute Instandhaltung investiert, um so die Zukunftsfähigkeit der Immobilie, die mittlerweile das größte medizinische Labor Hamburgs beheimatet, zu gewährleisten.
Was wäre für Sie der ideale Nutzer?
Ideal wäre für mich beispielsweise ein Unternehmen aus dem Life-Science-Sektor, dass sich, ähnlich wie wir damals, vergrößern möchte und sich einen kostspieligen und zeitraubenden Neubau sparen möchte.
Zur Immobilie
Baujahr: 1997
Nutzung: Büro/Labor
Grundstücksgröße: ca. 17 850 m²
Vermietbare Fläche: ca. 16 000 m²
Stellplätze: 215
Angermann Investment Advisory AG vermarktet das Multifunktionsgebäude im Großmoorbogen 25 in Hamburg-Harburg.