Neue BDU-Beraterdatenbank

Die richtige Unternehmens­beratung gezielt finden

Der Bundesverband Deutscher Unternehmensberater (BDU) hat im Februar 2019 seine Beraterdatenbank mit aktueller Technik und Suchlogik ausgestattet und online gestartet. Unternehmen oder Organisationen aus Wirtschaft, Industrie und Verwaltung können sich seitdem in einer Vorauswahl geeignete Consultingfirmen zusammenstellen und die spätere Entscheidung für die Zusammenarbeit mit externen Experten so effizient vorbereiten. Die neue intelligente Volltextsuche durchforstet zunächst die Unternehmens- und Beraterprofile auf der BDU-Webseite und dort vor allem die angegebenen Branchen- und Beratungsschwerpunkte.  

inpuncto sprach mit BDU-Geschäftsführer Christoph Weyrather und Thorsten Holland, Geschäftsführender Partner der Angermann Consult, über die neu gestaltete Beraterdatenbank. 

Christoph Weyrather
BDU-Geschäftsführer

Herr Weyrather, was hat den Impuls für die neue Beraterdatenbank gegeben?

Christoph Weyrather: Die BDU-Beraterdatenbank gibt es seit den 70er Jahren. Was mit Lochkarten begann, wurde über Microfiches, Disketten und CD-ROM schließlich Ende der 90er Jahre ins Internet überführt. Das Konzept blieb aber immer gleich. Die Unternehmensberatungen gaben in langen Listen an, auf welche Beratungsaufgaben und welche Branchen sie spezialisiert sind, und das Suchsystem zeigte die Zuordnungen in den Listen an. Das geht heute smarter. Jetzt durchsucht ein intelligenter Algorithmus die beim BDU eingetragenen Unternehmensprofile und die Webseiten der Mitglieder und zeigt die Ergebnisse in Sekundenbruchteilen auf dem Bildschirm an.

Welche Ziele verfolgt der BDU mit der neuen Beraterdatenbank?

Christoph Weyrather: Unsere Beraterdatenbank steht offen im Netz und kann von jedem genutzt werden, der eine gute Unternehmensberatung für eine bestimmte Aufgabe sucht. Wir wollen damit die Transparenz für die Kunden erhöhen. Sie haben jetzt mehr Auswahl und müssen nicht immer nur die bekannten großen Marken beauftragen.

Was für Änderungen gab es noch?

Christoph Weyrather: Die Ergebnislisten der Suche sind nicht mehr in alphabethischer Reihenfolge sortiert, sondern nach Relevanz. Ein Unternehmen, das mit A beginnt, steht nicht mehr automatisch vorne. Es kommt immer darauf an, was der Kunde als Suche eingegeben hat. Die Mitglieder müssen sich jetzt auch um Search Engine Optimization kümmern. 

Wie wird die Beraterdatenbank bislang  angenommen?

Christoph Weyrather: Die neue Beraterdatenbank ist seit Januar online. Mehr als die Hälfte der BDU- Mitgliedsunternehmen haben sich in den letzten Monaten das Login geben lassen und ihr Unternehmensprofil bearbeitet. Auch die Zahl der Kundenanfragen ist weiter gestiegen.

Warum ist die Beraterdatenbank kostenlos zugänglich?

Christoph Weyrather: Wir möchten für die Nutzer, also die Kunden der Unternehmensberatungen, keine Hürden aufbauen. Die Nutzung ist nicht nur kostenlos, sondern auch anonym. Das erleichtert das Surfen in der Datenbank. Wir erhalten auch keine Vermittlungsprovision von den Unternehmensberatungen, die über die Datenbank Kundenkontakte bekommen. 

Maßgeschneiderte Suche nach Unternehmensberater

Wonach kann gesucht werden?

Christoph Weyrather: Es soll nach den Spezialisierungen der Unternehmensberatungen gesucht werden. Wer hat Erfahrung mit Marketingkonzepten für den Maschinenbau? Wer kann Sanierungen in der Papierindustrie begleiten? Das sind typische Fragen, die das System beantworten kann. Zusätzlich ist eine regionale Eingrenzung möglich. Die BDU-Unternehmensberatungen arbeiten allerdings gewöhnlich bundesweit, egal wo ihr Firmensitz ist, sodass die regionale Eingrenzung eigentlich überflüssig ist. 

Sind weitere Entwicklungsschritte geplant?

Christoph Weyrather: Als Nächstes wird die BDU- Personalberaterdatenbank auf die neue Technik umgestellt, und der Algorithmus wird weiter verfeinert, damit die Suchergebnisse immer genauer werden.

Welche Herausforderungen ergeben sich für die Consultingfirmen?

Christoph Weyrather: Sie müssen gewährleisten, dass ihre Unternehmensprofile und die Webseiten immer auf dem aktuellen Stand sind. Wenn sie neue Beratungsbereiche angehen oder bestimmte Aufgaben nicht mehr anbieten, müssen die Unterlagen unbedingt aktualisiert werden, sonst kann die Datenbank keine guten Ergebnisse liefern.

Wie war das Feedback aus Beraterkreisen?

Christoph Weyrather: Wir haben die neue Datenbank bei der Mitgliederversammlung und bei den Fachverbänden vorgestellt. Die einhellige Resonanz war, das sei ein sehr guter Schritt, der die aktuellen Möglichkeiten der Digitalisierung nutze.

Wie viele Beratungsfirmen sind insgesamt angelegt?

Christoph Weyrather: Es sind rund 500 BDU- Mitgliedsunternehmen und 50 Young Consultancies im System zu finden.

Wie wichtig ist die Neutralität des BDU?

Christoph Weyrather: Die Datenbank wurde in den 70er Jahren gerade aus Gründen der Neutralität eingeführt. Es wurden immer drei bis fünf Unternehmen genannt, wenn eine Anfrage hereinkam. So sollte vermieden werden, dass die Geschäftsstelle nur die Beratungen empfiehlt, die ihr sympathisch sind. Das heutige System ist vollkommen neutral.

Werden die Angaben der Berater vom BDU überprüft, und welche Kontrollmechanismen gibt es?

Christoph Weyrather: Die Beratungsunternehmen arbeiten auf der Grundlage der BDU-Berufsgrundsätze und werden auch daran gemessen. Sie dürfen nur Aufträge annehmen, für die sie auch die notwendige fachliche Kompetenz haben. Wenn ein Kunde den Eindruck hat, BDU-Berater bewerben sich für Aufträge, für die sie keine Kompetenz haben, kann er das dem BDU melden, und wir prüfen. Bei gravierenden Fällen kann das Verbandsgericht sogar einen Ausschluss aus dem Verband entscheiden.

Herr Holland, was versprechen Sie sich von der neuen BDU-Beraterdatenbank?

Thorsten Holland: Die BDU-Beraterdatenbank ermöglicht es BDU-Mitgliedsunternehmen, sich entsprechend dem Profil auf der eigenen Website darzustellen. Das schafft für Angermann Consult als langjähriges BDU-Mitglied den Rahmen, um sich für potenzielle Mandanten, aber auch für interessierte Stakeholder wie Banker oder Insolvenzverwalter entsprechend zu positionieren. Eine weitere Zielgruppe im Sinne des Employer Brandings sind Hochschulabsolventen oder wechselwillige Berater.  Insofern bietet die BDU-Beraterdatenbank Kunden und Absatzmittlern wie auch interessierten potenziellen Mitarbeitern die Möglichkeit, auf Angermann Consult zu stoßen. Und das funktioniert auch dann, wenn ihnen dieser Name bisher noch nicht geläufig ist, aber ein Interesse an Unternehmensberatung in speziellen Leistungssegmenten oder an der Mitarbeit in einer mittelständischen Unternehmensberatungsgesellschaft besteht.
 

BDU-Akkreditierung als Qualitätssicherung

Thorsten Holland
Geschäftsführender Partner
+49 (0)40 - 3 49 14-180

Inwieweit hebt sich die BDU-Beraterdatenbank von anderen ab?

Thorsten Holland: Der BDU als Berufsverband der Unternehmensberater ist eine seit Jahrzehnten etablierte Marke. Er dient nicht nur der verbandsmäßigen Organisation von Beraterunternehmen in unterschiedlichen Fachbereichen, sondern übernimmt auch die Außendarstellung für den Berufsstand gegenüber der Medienöffentlichkeit und der Politik, aber auch gegenüber nahestehenden, in der Regel verkammerten Berufen wie Steuerberatern, Wirtschaftsprüfern, Rechtsanwälten oder Insolvenzverwaltern. Voraussetzung für die Mitgliedschaft im BDU ist eine Akkreditierung, die qualitätssichernd wirkt. So gesehen bietet die BDU-Beraterdatenbank eine qualitative Auswahl, da sie nicht einfach Unternehmen über ein Onlineportal zugänglich macht, sondern erfordert, dass diese Unternehmen die Akkreditierung als BDU-Mitglieder erfolgreich durchlaufen haben.

Welche Anforderungen stellt die Beraterdatenbank an die Beratungsunternehmen?

Thorsten Holland: Die BDU-Beraterdatenbank setzt zunächst die Akkreditierung jedes Beratungsunternehmens voraus, so auch die von Angermann Consult. Weiterhin erfordert die Mitgliedschaft die Mitarbeit in einem der Fachverbände. Angermann Consult ist durch mich im Fachverband Sanierungs- und Insolvenzberatung vertreten. Voraussetzung für die Beraterdatenbank ist ein moderner Onlineauftritt, der die technische Integration in die BDU-Beraterdatenbank mit ihrer Volltextsuche ermöglicht. Darüber hinaus gilt es für die Unternehmen, durch entsprechende Stichworte die Beraterleistungen, aber auch den regionalen Fokus aufzuzeigen. 

Welche Vorteile ergeben sich für Ihre Kunden?

Thorsten Holland: Mandanten und gerade auch potenziellen Kunden und Stakeholdern von Angermann Consult bietet die Datenbank die Möglichkeit, sie nach den gewünschten Beratungsleistungen oder dem regionalen Fokus zu durchsuchen und aus einer qualitativen Auswahl von BDU-gelisteten Beratungsunternehmen Vorschläge zu erhalten. Durch die BDU-Akkreditierung können sie sich auf das Qualitätsniveau verlassen, bekommen aber auch einen Marktüberblick und die Möglichkeit, sich über Beratungsschwerpunkte zu informieren und Dienstleister im regionalen Umfeld zu identifizieren.

Mit welchen Suchparametern wird Angermann Consult gefunden?

Thorsten Holland: Angermann Consult ist natürlich zunächst einmal unter der Marke Angermann beziehungsweise den verschiedenen Marken der Angermann-Gruppe, vorneweg Angermann Consult, zu finden. Inhaltlich wird Angermann Consult unter drei Beratungsschwerpunkten angezeigt: Sanierungs- und Restrukturierungsberatung, Distressed M&A sowie Distressed Real Estate. Hinzu kommen die sieben Leistungsfelder.  Darüber hinaus gibt es die Möglichkeit, inhaltlich tiefer einzusteigen. Bei der Suche nach regionalen Anbietern zeigt sich, dass Angermann Consult im gesamten Bundesgebiet tätig ist.

Abschließend lässt sich sagen, dass die BDU- Datenbank im Vergleich zu öffentlichen Onlinemedien eine spezialisierte Suche nach qualifizierten Beratungsunternehmen ermöglicht, und zwar gezielt nach Beratungsschwerpunkten.