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Netbid Österreich:

Die 3-Schritt-­Strategie als Erfolgs­rezept für Osteuropa

Während sich in den letzten Jahren in Westeuropa eine klare Trennung zwischen Insolvenzen, Restrukturierungen und Going Concern Lösungen herauskristallisiert hat, sind viele osteuropäische Länder in diesen Bereichen noch als  Entwicklungsländer zu betrachten.

Firmen wie die österreichische NetBid GmbH setzen in Slowenien und Ungarn dort an, wo es noch an Fortführungs- und Restrukturierungsmöglichkeiten fehlt. Die enge Zusammenarbeit mit Industrievertretern, wie zum Beispiel den lokalen  Vertretungen der österreichischen Wirtschaftskammer (WKÖ) sowie Banken und Insolvenzverwaltern, erlaubt alternative Strategien und sichert Arbeitsplätze. 

Selbst Produktionsstätten, die bereits seit Jahren außer Betrieb genommen wurden und nicht zuletzt mangels Vertrauen und dem fehlenden Zugang zu internationalen Märkten und Investoren liquidiert werden sollen, können Dank erfahrener Experten neue Eigentümer finden. Insbesondere Slowenien* als eines der kleinsten EU-Länder stellt sich hier immer mehr als interessante Investitions-Alternative zu den bekannten EU-Ländern heraus.

Aus Papier werden Boote, aus Aluprofilen wird Stroh …und Rohr bleibt Rohr

Aero, Interles und Alpos, drei Betriebe, ein Ansatz, drei unterschiedliche Ergebnisse, ein Erfolg: 300 Arbeitsplätze, 300 glückliche Familien.

Der jüngste Verwertungserfolg in Slowenien betrifft den weltbekannten Hersteller von Papier-Büroartikeln AERO. In nur drei Monaten konnten 90% der Einrichtung und Anlagen an internationale Interessenten versteigert werden. Erstmals wurde in Slowenien auch die komplette Immobilie versteigert. Dank der raschen und erfolgreichen Abwicklung konnte ein Interessent gefunden werden, der am Standort künftig Boote produzieren wird. Das bedeutet 100 neue Arbeitsplätze und eine Aufwertung des Wirtschaftsstandortes für künftige Betriebe.

Einst bekannt für die Herstellung von Fenstern und Türen, werden künftig am ehemaligen Betriebsgelände der Interles d.o.o. Kinder ihre ersten Reitversuche unternehmen dürfen. Ein gutes Beispiel für Kreativität und Herz.  

Und manchmal ist ein Rohr einfach nur ein Rohr. Die Geschichte klingt wie aus der Werbung, ist aber tatsächlich so geschehen. Als der heutige mazedonische Eigentümer die Fa. Alpos nach immerhin fünf Jahren Stillstand und Diskussionen mit Gläubigern und Insolvenzverwaltern übernommen hatte, stand er mit leuchtenden Augen vor der schweren Eingangstür und erzählte von seiner Jugend und seinen Traum, einmal eine Firma wie Alpos zu besitzen. 30 Jahre später ist er nicht nur Vorstand eines der größten Produzenten für Stahlrohre in Europa, sondern auch stolzer Besitzer der „Perle“ Sentjurs. Nach nur zwei Jahren Umbauphase bietet der bekannte Betrieb jetzt schon Arbeitsplätze für 80 ArbeiterInnen. Weitere 160 Arbeitsplätze sind bis 2020 geplant. 

*) Wirtschaftsdaten Slowenien
Die slowenische Wirtschaft ist im dritten Quartal 2017 real um 4,5 % gewachsen. Getrieben wurde das Wachstum durch die starke Inlands- und Auslandsnachfrage sowie den Anstieg der Investitionen. Die Exporte nahmen im Jahresvergleich um 9 % zu, die Importe um 9,4 %. Laut Eurostat verzeichnete Slowenien im Oktober das zweithöchste Wachstum der Industrieproduktion in der EU. Mit einem Industrieproduktionswachstum von 10,7 % liegt es nur knapp hinter Lettland (13,4 %) und deutlich über dem EU-Durchschnitt von 3,6 %. (Quelle: WKÖ)

WKÖ (advantageaustria.com) 
Die AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA ist die österreichische Internationalisierungsagentur. Mit einem umfassenden Leistungsprogramm berät und begleitet die Wirtschaftskammer österreichische Unternehmen in allen Belangen des Exports im In- und Ausland: Von der Planung, über Beratung, bis hin zur Unterstützung bei der Umsetzung von Exportgeschäften. Da- bei ist die AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA mit einem Netz von mehr als 110 Stützpunkten in über 70 Ländern weltweit für die österreichischen Unternehmen tätig. 

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